Ruamzuzla bekommen Zuwachs von einem haarlosen Frischling
Ein Quiz zum Start: Was ergibt 9+1?
.
.
Richtig: Die vergebene Möglichkeit weiterhin mit einem Neunsitzer auf feuchtfröhliche Ausflüge zu fahren!
Zu den Fakten: In der Nacht vom 05.01.25 auf den 06.01.25 erreichte die Stammtischmitgliederzahl einen neuen Rekord.
Durch die Aufnahme von Matthias B. gibt es nun zehn Ruamzuzla.
Die Ehre des zehnten Mitglieds konnte natürlich nicht ohne Weiteres vergeben werden. Zum dritten Mal schon fand nun eine Stammtischerweiterung statt und die großen Hürden für den Zutritt wurden in den Aufnahmeprüfungen ersichtlich.
Doch alles von vorne: Wie man vielleicht weiß, begibt sich der Stammtisch Ruamzuzla jedes Jahr vom 05.01. auf den 06.01. auf die Zwieseler Hütte am großen Arber. Einige Monate davor fand unser Vorstand Fabian im Office-Briefkasten in Passau (direkt neben Café Diwan) einen ominösen Brief mit allerlei Anhängen vor. Dieser beinhaltete den frommen Wunsch eines Schönbrunner Dorfbewohners, doch gerne in den erlesenen Kreis der Rübensauger aufgenommen zu werden. Nach reiflicher Prüfung und dem Durchlaufen aller Kontrollinstanzen sowie einer bereits vorabgeleisteten, mehrjährigen Probezeit auf diversen Ausflügen, entschloss man sich zu einer Vergrößerung des Stammtisches, auch wenn dies die Stuhl- und Sitzproblematik beim Fischei für alle Mitglieder nur noch verschlimmern wird. Eine essenzielle Voraussetzung dafür war natürlich das Bestehen aller diabolischen Prüfungen, um die Stammtisch-Eignung festzustellen.
So begab es sich, dass Matthias am Morgen des 5. Januars abgeholt wurde. Leider war von Willkommensgrüßen seitens des Prüflings keine Spur, sodass man sich mit trockener Kehle und leeren Mägen auf den Weg machen musste. Nach kurzer Fahrt erreichte man den stattlichen, familieneigenen Forst von Matthias. Einen Vatertagsausflug hatte er es nun zu verdanken, dort ein Bäumlein zu fällen, der sicherlich zu einer beträchtlichen Fichte herangewachsen wäre. Diesen Baum sollte Matthias von nun an den ganzen Tag bei sich tragen, um uns durch den Schmerz der Baumernte von seinem absoluten Willen, ein Stammtischmitglied zu werden, überzeugen zu können.
Der nächste Halt war das Stammtischwirtshaus. Dort wurde zunächst bayerisch gefrühstückt, ehe der Ruamzuzla-to-be eine vermeintlich lapidare Aufgabe zu lösen hatte: das Exn einer Maß Bier. Die Sichtung des Bildmaterials verrät: Matthias hatte die Aufgabe für ca. 0,32 Sekunden gelöst. Danach entledigte er sich der goldenen Flüssigkeit, was zu einer Verschmutzung des stammtischeigenen Maßkrugs führte. Mit zweifelndem Blick verfolgte Stammtischoberhaupt Haydn das Spektakel: „ob der des heid durchzoigd… schauma moi!“.
Obligatorische nächste Aufgabe war eine gewisse finanzielle Zuwendung für den Stammtich, Ehrensache. Im Anschluss machte man sich auf den Weg in Richtung Arber. Als kurzen Zwischenstopp wurde der Ort Regen auserkoren. Dort wurden wir bereits von einer Polizeistreife empfangen. Matthias konnte nicht an sich halten und wollte sofort gegen die Staatsgewalt protestieren. Die Beamten mussten jedoch zu einem Einsatz, weswegen Matthias bei leichtem Regen auf dem Regener Stadtplatz mit Plakaten geschmückt die Passanten von seinem Ziel, einer ökologisch nachhaltigen Gesellschaft überzeugte, die auf Gewaltlosigkeit, sozialer Gerechtigkeit, Zuwanderungszuneigung und konsequenter Demokratie beruht. Neben seriösen Gesprächen und offenen Armen erzeugte er durch sein Auftreten leider auch Abneigung, sodass ein Passant ihm nur ein „Hau ab, geh ma ned zuara!“ entgegnete.
Der Ausflug ging weiter und man erreichte schließlich die Gondel am großen Arber. Bei ungemütlichen Temperaturen und stürmischen Böen durchfuhr unseren angehenden Ruamzuzla plötzlich eine Hitzewallung, sodass er im „Borat-Einteiler“ die letzten 200 Meter von der Bergstation zur Zwieseler Hütte zurücklegen wollte. Die Touristen am Arber waren wenig irritiert, dass ein glatzköpfiger Mann, fast kleiderlos den Berg hinaufstapfte..
Es wurde Zeit für eine Stärkung! Nach dem Einzug in die Unterkunft knurrte der Magen aller Ruamzuzler gewaltig. Für unseren Prüfling wurde jedoch zunächst eigens ein Gruß aus der Küche vorbereitet, der ihm nach den zehrenden Prüfungen zu alter Stärke zurückhelfen sollte. Als Vorspeise reichte man Matthias eine Fischdelikatesse aus nordischen Gefilden, welche sich durch äußerst aromatischen Geruch auszeichnet. Aus unerfindlichen Gründen öffnete er die Konserve erneut im sommerlichen Strandoutfit und mit Skibrille (Spritzschutz) vor der Hütte. Dort genoss er den Surströmming und war sodann bereit für die Hauptspeise, welche gemeinsam eingenommen wurde.
Im Nachgang kehrte die Gemütlichkeit ein und man vertrieb sich den Nachmittag mit allerlei Spielchen und Hopfengetränken. Am frühen Abend jedoch erinnerte man sich wieder, was der eigentliche Grund für den Ausflug war: Blöchls Aufnahmeprüfung. So durfte Matthias nun zu seiner nächsten Prüfung antreten. Hier dachten sich die Ruamzuzla, dass man dem Prüfling wohl einen Gefallen machen würde. Schließlich durfte er nun seinem Hobby nachgehen. Mit einem Tischtennisschläger schritt der Landesliga-Spieler an den Beer-Pong-Tisch. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen traf er jedoch sehr selten die Becher der Gegner. Diese wiederum versenkten ihre Bälle zielsicher, sodass M.B. letztlich nicht genug vom rubinroten Brombeer-Likör mit einem Alkoholgehalt von 30 %, „Kroatzbeere“ genannt, bekommen konnte. Um dem Magen eine Abwechslung zu gönnen, entschied sich Matthias nun erneut vor die Hütte zu gehen und sich den dortigen Aufenthalt mit einer Maß Bier zu verschönern.
Natürlich sollte die Aufnahmeprüfung keinem Alkoholexzess gleichen, weshalb sich die Prüfungskommission vorab dazu entschied, Matthias sowohl einen Vortrag halten zu lassen, der den Mehrwert seiner Mitgliedschaft im Stammtisch thematisierte, als auch ein anschauliches Referat über seine sexuellen Aktivitäten einzufordern. Auch wenn es keines großen Aufwands bedarf, dass unser immermüder Schriftführer Thomas die Äuglein schließt, erwartete man sich von den Ausführungen des Neu-Ruamzuzlers doch ein bisschen mehr Spannung und Inhalte. Die Prüfer mussten schließlich auf Grund von Überschreitung der Prüfungszeit den Prüfling ermahnen, seine Ausführungen zu beenden. Dennoch meisterte Matthias auch diese Herausforderung, sodass er am Schluss nur noch mit verschlossenen Augen die einzelnen Stammtischmitglieder identifizieren musste. Auf welche Weise er dies tun sollte bleibt der Kreativität des Lesers überlassen. Nur so viel: auch hier konnte Matthias einen seiner Fetische ausleben.
Dies waren also die Prüfungen, welche Matthias mal mehr mal weniger gut bewältigte. Die Kommission in Person des 1. Vorsitzenden war jedoch von der Stammtischtauglichkeit überzeugt, wodurch Matthias durch die feierliche Taufe mit Hochmoorgeist in den erlesenen Stammtischkreis aufgenommen wurde. Letztlich bleibt zu hoffen, dass er seinen Versprechungen (geräuchertes Fleisch und geräucherter Fisch als Sponsoring für den Stammtisch sowie rege Beteiligung an politischen Diskussionen) nachkommt! Wir freuen uns über ein weiteres Mitglied und wünschen Matthias stets eine durstige Kehle und viel Spaß mit uns!
Eure Ruamzuzla,
Fabian, Christian, Michael, Thomas, Andreas, Manuel, Bastian, Christoph, Florian UND Matthias
Wer die Wahl hat, hat die Qual ... | Foto: Zuzlarazzi