Wie bereits in mehreren Vorberichten angekündigt wurde, setzte man am Freitag, den 15.02.2013, den Besuch des Jägermeisterwerkes in die Tat um.
Getroffen wurde sich um 00:00 Uhr ganz traditionell beim Stammtischwirt „Fischei“! Auf Anordnung des 1. Vorstandes (sein Leitsatz des Tages: „Heid brenn ma uns so weg, do is a Sunnwendfeier nix dageng) wurde zu dieser unchristlichen Zeit noch ein Stammtisch durchgeführt. Als um 02:00 Uhr dann der Taxifahrer Helmut mit dem fahrbaren Untersatz eintraf, hatte der Ein oder Andere bereits ziemlich gläserne Augen – bestimmt der Müdigkeit wegen.
Bestens ausgerüstet – Rosswürste, Pfefferbeißer, Semmeln und ein paar Liter an alkoholischen Getränken – startete man die Reise ins ca. 640 km entfernte Wolfenbüttel. Obwohl man die Vorgabe hatte, nüchtern im Jägermeisterwerk zur Besichtigung zu erscheinen, war immer wieder das Verlangen nach einem Fläschchen Pils lautstark zu hören.
Ziemlich genau sieben Stunden später, also gegen 09:00 Uhr wurde das Ziel erreicht. Frisch geschniegelt und mit frisch geputzten Zähnen suchte man kurzum das „Herzogliche Schloss“ auf, was zugleich der Treffpunkt zur Stadtführung sein sollte. Unser Organisator, Haydn Mich, führte noch ein kurzes Telefongespräch und gab dann freudig bekannt, dass die junge Dame am Telefon in Kürze zur Führung erscheinen wird.
Als die „junge“ Dame (realistisch geschätzt war sie um die 90 Jahre) erschien und zunächst mit der Geschichte der Stadt Wolfenbüttel im Jahre 1300, oder so, begann, war die Stimmung auf dem Tiefpunkt. Bei eisigen Temperaturen wünschte sich wahrlich Jeder nur eines, diese Tortur solle möglichst schnell vorbei sein. Die Dame merkte wohl die Uninteressiertheit der anwesenden „Zuhörer“ und beschränkte sich laut eigenen Angaben wirklich nur auf das Wesentliche! Gott möge es ihr in irgendeiner Form danken!
Der anschließende Besuch des Jägermeister-Fanshops war dann ein kleiner Reinfall. Mit höchsten Erwartungen wurde der Shop betreten und mit finsteren Mienen wieder verlassen. Nahezu kein einziges schönes Accessoire konnte dort aufgefunden werden und wenn doch, dann war es aufgrund einer utopischen Preisvorstellung nicht erwerbbar. Bis dato war der Ausflug wahrlich kein Zuckerschlecken.
Ab Mittag sollte sich jedoch das Blatt wenden. Diniert wurde im „Bayrischer Hof“ in Wolfenbüttel. Als Getränk bekam die Truppe ein 0,2l „großes“ Bier und ein Stamperl Jägermeister. Nach ca. 1 Minute bestellte man komplett eine Runde Erdinger Weizen, der Schluck Bier war nämlich zudem echt ungenießbar. Das Essen war jedoch ein wahrer Gaumenschmaus. Zunächst bekam man einen Vorspeisensalat, anschließend eine undefinierbare, grüne, aber leckere Suppe und zu guter Letzt ein ordentliches Schnitzel nach „Jäger-Art“ mit Pommes.
Um 13:30 Uhr dann das Highlight des Tages. Wir waren angekommen im göttlichen Werk. Schon von außen war das Gebäude ein richtiger Hingucker. Und das setzte sich drinnen nahtlos fort. Sogar die Toilettenanlagen waren außerordentlich luxuriös. Wiederum eine Frau, diesmal ca. 40 Jahre alt, führte uns durch das Werk. Von unserer guten Stimmung angesteckt müssen wir der Dame ein echtes Lob aussprechen, sie machte die Führung nämlich sehr kurzweilig, lustig und interessant. Erstaunt war die gute Frau von unseren Fachkenntnissen, was sie „bisher nur selten erlebte“, um sie kurz zu zitieren. Das einzige Manko der kompletten Führung: Wir bekamen tatsächlich keine einzige Kostprobe aus den bis zu 63000 Liter, mit Jägermeister gefüllten Fässern. Jedoch bekam jeder Einzelne zum Abschied als kleines Präsent einen kleinen Geschenkkorb. Darin befanden sich eine 0,1 Liter Flasche Jägermeister, zwei wunderschöne Stamperlgläser und ein Foto von uns neben einer großen Flasche Jägermeister.
Voller Vorfreude auf das eisgekühlte Bier im Kühlschrank wurde dann die Heimfahrt gegen 15:00 Uhr angetreten. Die Heimreise dauerte gute acht Stunden, bedingt durch einen einstündigen Aufenthalt im Stau. Aussteigen ließ uns unser Busfahrer Helmut dankenswerterweise direkt vor dem Soda, wo wir den Abend bei einem Gläschen Jägermeister in aller Ruhe ausklingen lassen wollten. Im Soda soll es echt toll gewesen sein. Dies zeigt die Tatsache, dass die letzten Mohikaner erst um 06:30 Uhr im Bett lagen und damit einen 30 Stunden-Trinkmarathon hinter sich hatten.
Zu guter Letzt möchten wir uns beim Faschingbauer Karsten für den bereitgestellten Bus, beim Fischei Frede für die gesponserten Stammtischschnäpse und vor allem beim Helmut für die sichere Fahrt und seiner Engelsgeduld (bei der Heimfahrt mussten alle 15 Minuten Pinkelpausen eingelegt werden) bedanken.