GDPR Cookie Consent by Free Privacy Policy Stammtisch Ruamzuzla

Ziemlich spontan wurde für den traditionellen Wiesnbesuch gleich der Eröffnungstag ausgewählt. Einige der Ruamzuzla zeigten sich zwar über diesen Termin wenig erfreut, da der Andrang am ersten Tag erfahrungsgemäß nahezu unmenschlich ist, aber nichtsdestotrotz wurde um 05:15 Uhr die Reise nach Passau angetreten. Es fehlte lediglich der 2. Vorstand, der lieber ein absolut uninteressantes Bundesligaspiel besuchte. Uninteressant daher, da es sich um kein Duell auf Augenhöhe handelte! Fairerweise verraten wir jedoch nicht, um welches Spiel es sich handelte, da auch in den eigenen Reihen Anhänger beider Fanlager existieren.

Pünktlich saß man in einem der zuverlässigen Züge der Deutschen Bahn. Auf Wunsch des 1. Vorstandes – Haydn Fabian – wurden diesmal zwei Kasten Bier für die zweistündige Fahrt mitgenommen. Als Grund gab er an, dass auch für die Rückreise noch ein bisschen Proviant vorhanden sein soll. Klar war auch, dass es keinen Proviant für die Heimfahrt gab, da der Durst der Zuzla fast nicht zu stillen war.

Am Münchner Hauptbahnhof zeigte sich die soziale Ader des Stammtisches. Wie üblich wollte man das Pfand der Kästen einer hilfsbedürftigen Person schenken. Als man eine ältere Frau etwas im Müll suchen sah, überreichte ihr Vorstand Haydn Fabian das schöne Geschenk. Überrascht über die großzügige Geste konnte sie nur noch – in Tränen gerührt - folgende Worte rausbringen: „Verpisst euch ihr Asoziale!“ Wir fassten dies als Kompliment auf und ließen die Kästen natürlich bei der netten Frau stehen.

Gegen 09:00 Uhr traf man endlich auf dem Wiesngelände ein. Ein grandioser Schlachtplan wurde in der zweistündigen Zugfahrt bereits zurechtgelegt. Aufgeteilt in 3 Gruppen schwärmte man aus, um so die Chancen auf einen Platz in einem der Zelte zu ergattern. Schnell war aber klar, dass in den beliebten Zelten kein Platz für die Ruamzuzla war. Unglaubliche Menschenschlangen warteten wohl bereits schon eine halbe Ewigkeit vor den Zeltpforten. Glücklicherweise konnte aber ein Tisch direkt vor der Bühne in der Fischer Vroni gefunden werden. Ein weiterer Vorteil der Fischer Vroni – es gab das allseits beliebte Augustiner Bier! Nur auf dieses musste man eine halbe Ewigkeit warten, war doch der Anstich erst um 12:00 Uhr!

Nach einer kurzen Stärkung mit Weißwürsten wurde dann die Zeit mit „Neinerln mit Foltern“ überbrückt. Die japanischen Tischnachbarn hatten ihren Spaß bei diesem Spiel! Gegen 12:45 Uhr bekam unser Tisch dann endlich die erste Mass Wiesnbier! Die Stimmung war zuvor auf dem Tiefpunkt. Die Warterei zerrte mächtig an den Nerven, was zu gegenseitigen Beleidigungen, Schlägen, Wutausbrüchen etc. führte.

Sofort nach dem ersten Schluck Bier änderte sich die Stimmung schlagartig. Die Zuzla entwickelten sich zu wahren Entertainern, was zur Folge hatte, dass sehr viele Menschen einen Platz auf unserem Tisch ergattern wollten. Pucki lief nahezu in Hochform auf und zog gleich zwei sehr nette Leute an den Tisch. Diese waren in etwa doppelt so alt wie alle Ruamzuzla zusammen – der Hohn war auf Puckis Seite. Einige redeten sich nun den Mund fusselig, andere leckten sich die Mäuler wund, wieder andere suchten nach den größten Möpsen im Dirndl und die ganz anderen schliefen ein Weilchen auf dem Biertisch. Auf alle Fälle floss der Alkohol in Strömen, weshalb man auch schon früh beschloss, die Heimreise anzutreten. Gegen 22:45 Uhr kam man schließlich wieder in Passau an.

Leider konnte kein ähnlich schönes, gemeinsames Gruppenfoto auf dem Wiesngelände – wie es die SG-Spielerfrauen eine Woche später am Mittagstisch mit Schnitzel und Spezi machten - aufgenommen werden. Dies liegt zum einen daran, dass wir nichts aßen und zum anderen nichts alkoholfreies tranken, was wiederum zur Folge hatte, dass wir allesamt nicht gerade fotogen waren.

Üblicherweise wurde der Stammkneipe, dem Soda Pur, noch ein kleiner Besuch abgestattet. Am Eingang wurde man vom Captain der kultigen Bar – und zugleich enger Vertrauter des Stammtsiches – persönlich mit Handschlag begrüßt. Während mehr als die Hälfte gegen 23:00 Uhr bereits die Heimreise antrat, hatte die kleine Minderheit von drei Leuten den Kragen immer noch nicht voll und blieb bis in die frühen Morgenstunden. Einer ging in dieser Zeit auch noch verloren, die anderen Beiden wissen bis heute nicht, was sich im Soda Pur noch abspielte. Wie man in ein Taxi gelangt war ebenso mysteriös wie die Tatsache, dass am Ende der Fahrt knapp 90 Euro auf dem Taximeter standen. Eins war jedenfalls sicher, dass alle 7 Zuzla, die am Morgen in die Landeshauptstadt aufbrachen, auch wieder heil zu Hause ankamen.