Nachdem man mit sehr hohen Erwartungen nach den gezeigten Vorbereitungsspielen in die neue Saison der Kreisklasse Mittlerer Wald ging, musste man sehr schnell feststellen, dass man den Erwartungen beileibe nicht gerecht werden konnte. Obwohl zu Beginn der Saison kaum Personalsorgen zu beklagen waren, kamen die Mannen um Spielercoach Eberl nicht richtig in Tritt und mussten nahezu Woche um Woche Rückschläge hinnehmen. Die maximale Punkteausbeute blieb in der Vorrunde noch Mangelware, lediglich gegen die Schlusslichter der Liga konnte voll gepunktet werden. Hinzu kam, dass nahezu jede Woche ein Spieler mehr auf der Verletztenliste Platz nahm. Höhepunkt einer bis zu diesem Zeitpunkt sehr verkorksten Saison war sicherlich das Spiel gegen den TSV Schönberg, das man auf heimischen Geläuf wohl siegreich hätte gestaltet. Man führte zur 75. Minute mit 1:0, als sich ein Gästespieler verletzte und somit das Spiel abgebrochen werden musste. Wie mittlerweile bestätigt wurde, kam der verletzte Spieler glücklicherweise mit nur „leichteren“ Verletzungen davon. Jedenfalls zeigte sich hier die DJK SG Schönbrunn von seiner fairsten Seite, obwohl rundherum sicherlich nicht alles ganz koscher abgelaufen war. Das Nachholspiel wurde dann in einem sehr intensiven Spiel knapp verloren. Negativer Höhepunkt bei diesem Spiel war die Verletzung von Poxleitner Bastian, der bis dahin eine starke Saison spielte. Was aus Sicht der Ruamzuzla-Redaktion hervorzuheben ist, ist die Tatsache, dass Fans von Schönberger Seite sich höhnisch über Spieler der Heimelf äußerten, wenn ein solcher - zugegebenermaßen manchmal auch etwas dramatisiert - verletzt am Boden lag. Gerade nach dem Ereignis eine Woche zuvor wäre hier definitiv etwas mehr Feingefühl angebracht gewesen.
Aufgrund der vielen Verletzten musste Coach Eberl seine taktische Marschroute ändern. Es wurde mit einer noch nie dagewesenen Formation gespielt, die ihm jedoch Recht geben sollte. Kurzerhand wurde hinter der gewöhnlichen Viererkette noch ein Libero eingesetzt. Zusammen mit den beiden zentralen Sechsern war das Mauerwerk vollkommen. Dass darunter das Offensivspiel sehr zu leiden hatte, war eine Folge, mit der man aber gut leben konnte. Denn die sonst so anfällige Defensive fing sich in der Folgezeit kaum mehr Treffer ein und die qualitativ hervorragende Offensive war und ist immer für ein Tor gut.
So startete man mit gemischten Gefühlen in die Rückrunde, dessen Verlauf sich wohl nicht einmal die größten Optimisten in den eigenen Reihen zu träumen getraut hätten. Holte man nicht tatsächlich in den fünf Partien 15 Punkte und blieb somit in der Rückrunde bis zur Winterpause noch ohne Punktverlust mit einem Torverhältnis von 8:1 (hierbei ist das Spiel gegen Bischofsmais zu berücksichtigen, welches auf dem grünen Tisch mit 2:0 für die SG gewertet wurde). Durch diese kleine Serie konnten sich die Lusenkicker zum einen viel Luft nach unten verschaffen und zum anderen ist man zumindest wieder etwas in Reichweite der beiden unangefochtenen Führungsteams.
Betrachte man die ellenlange Verletztenliste zur Rückrunde, so dürfte diese Serie an Sensation und Respekt noch höher einzustufen sein. Es darf angemerkt werden, dass man das ganze Jahr über im Lager der Schönbrunner nicht über die vielen Verletzten klagte, wie es in anderen Vereinen üblich ist, aber in einem Resümee dieser Art darf man ruhig mal ein Wort darüber verlieren.
Die Langzeitverletzten Haydn Fabian (welcher in der Vorbereitung in bestechlicher Form war und unter anderem gegen Bezirksligist Hohenau vier Tore erzielte) und Nußhardt Andreas werden dabei schon fast vergessen, so lange haben sie schon nicht mehr gegen einen Ball getreten. Beide pausieren wegen Knieproblemen, wollen aber nach dem Winter wieder voll durchstarten. Hinzu gesellen sich Manuel Hirner (Schultergelenksecksprengung) Bastian Poxleitner (Muskelfaseransatzanriss :P), Andreas Eberl (Riberykrankheit im Sprunggelenk) als Dauergäste auf der Verletztenliste. Und dann waren ja da noch die „Immer-mal-wieder“ Verletzten, Joachim Schopf (Rücken- bzw. Wadenprobleme), Simon Küblböck (kommt mit der rauen Spielweise gegen ihn nicht zurecht), Johannes Pichler (Knieprobleme) und Tony Böhme (nach langer Verletzungspause bracht der gebrechliche Körper etwas länger zur Erholung). Zudem besaßen manche Spieler die bodenlose Frechheit, während der Saison mit der Freundin zu verreisen und überließen somit ihre Mannschaft ebenfalls dem Schicksal.
Die große Chance also für Spieler, die bis dato noch nicht allzu fit waren oder für Spieler aus der Reservemannschaft, die einfach mal eiskalt ins Wasser geworfen wurden. Dabei stachen Florian Dillinger und vor allem Michael Weishäupl mit hervorragenden Leistungen hervor. Letztere haben im letzten Saisonspiel gegen Neuschönau die beiden gefährlichen Euler-Brüder 90 Minuten lang abgemeldet. Der ursprünglich als Stürmer gedachte Alex Schreiner wurde kurzerhand zum Libero umfunktioniert und machte auch diesen Job ausgezeichnet.
Letztendlich war man aber im Lager der Lusenkicker heilfroh, als nun am vergangenen Sonntag die Winterpause eingeläutet wurde, da die Trainingsbedingungen (8 Mann unter der Woche) nicht Kreisklassentauglich waren und auch die Spieler schon aus allen Löchern pfiffen. Umso erfreulicher, dass man auf einem hervorragenden 4. Tabellenplatz überwintern kann. In der Hoffnung, dass man mit einem gestärkten, verletzungsfreien Kader in die Frühjahrsrunde aufbrechen und dann vielleicht noch dem ein oder anderen Titelfavoriten ein Bein stellen kann.