GDPR Cookie Consent by Free Privacy Policy Stammtisch Ruamzuzla

Einen Eimer voll Farbe, Folien zum Schutz vor Verschmutzung, einen Mann im weißen Overall der vergnügt vor sich dahinzwitschert. Eine Szene wie sie täglich tausendfach vorkommt. Doch an diesem denkwürdigen Montag hat sie wohl einen ganzen besonderen Charakter. Bei der Szenerie handelt es sich wie sich jedes kleine Kind vorstellen kann, um eine Renovierung. Dies sollte wohl auch bei einer regionalen Zeitung, die wir im weiteren Verlauf „Provinz-Bladl“ nennen vonstatten gehen.  Um genauer zu seine sollte die Sportredaktion einen Neuanstrich bekommen.  Denn diese handelt nach dem Motto der Bundesregierung in der Flüchtlingspolitik: „Keine Ahnung und davon jede Menge“.

Die Lusenkicker waren bei den Sportredakteuren des Provinz-Bladl’s so beliebt wie Fußpilz. Unter anderem titulierte man „Schönbrunn ist das vierte Rad am Wagen“……….

Eigentlich wollte ich so meinen Bericht über den gestrigen Landkreispokalsieg beginnen. Aber schon nach diesen wenigen Zeilen ist mir aufgefallen, dass man diesen Erfolg, Nein dieses Erlebnis nicht so richtig in Worte fassen kann. Wo soll ich anfangen??? Jeder erwartet einen Bericht über die Spiele, aber was für Highlights soll ich beschreiben, wenn das alles vom ersten Spiel der Vorrunde bis zum Finale ein Highlight war!!!

Ich versuchs einfach mal. Anfangen muss ich eigentlich mit dem 18.12.15, an diesem Tag bestimmte unser Coach Eberl Andi im Training (O-Ton) „Wer heid do is spaid im Landkreispokal“ Einige lange Gesichter durchzogen die Hohenauer Turnhalle und manche wollten sich aus dem Team diskutieren. Aber der Saulorner Finanzexperte kannte kein Pardon und wiederholte seine Aussage.

Nachdem wir uns, zugegebenermaßen leicht beeinträchtigt, durch die Vorrunde stolperten war der Ärger darüber, dass wir die Woche darauf nochmal antreten mussten riesengroß. Für die Zwischenrunde setzten wir uns das Minimalziel „Nur ned blamieren“. Aber auch hier übertrafen wir unsere Erwartungen. Endrunde? Wir? Des geht ja gar nicht, dachten wir uns.  Und auch die regionalen Sportgazetten stimmten nicht unbedingt Lobeshymnen auf uns an. Es schien so als hätte allein die Schwäche der Gegner dazu geführt, dass wir uns für die Endrunde qualifizierten. Zum Glück mussten wir uns nicht vor einem Kriegstribunal für unser Weiterkommen rechtfertigen.

Da waren wir also. In der Endrunde des Landkreispokals. Und ich nähere mich wieder meinem Dilemma. Über was soll ich schreiben?? Über die drei Knaller vom Johnny im ersten Spiel gegen Grafenau? Über die unzähligen Paraden vom Tobi im ganzen Turnier? Über den Sieg im ersten Match gegen Grafenau, den hochgehandelten Favoriten der eigentlich nur nach Waldkirchen gekommen ist um den Pokal abzuholen? Oder über die frenetischen Zuschauer, die uns von da ersten bis zur letzten Minute fantastisch unterstützt haben?

All das hätte es verdient in den Bericht aufgenommen zu werden, aber es beschreibt die ganzen Geschehnisse nur in Teilen. Des wirklich wichtige, dieser wahnsinnige Teamspirit während des Turniers ist kaum zu beschreiben. Wie wir nach dem Spiel gegen Grafenau in die Kabine zurückkommen und Jeder zwar stolz ist, aber keiner ist mit dem Erreichten zufrieden. In der Schlacht zuvor, gegen die technisch haushoch überlegenen Stodbärn hatte jeder alles rausgehauen. Sicher war es nicht immer schön mit anzusehen wie wir die Halle durchpflügten, aber jeder in diesem Team tat das was es konnte. Und auch genau deshalb erreichten wir verdient das Halbfinale.

Dort wartete der nächste dicke Brocken. Der TSV Mauth, einer der Rekordsieger des Cups, spielte bis dahin überzeugenden Hallenfussball. Wiederum zauberte der Gegner und wir, die nüchternen Futsalgrobmotoriker hielten mit allem dagegen was wir hatten. Getreu dem Motto Masse statt Klasse.  In den Schlusssekunden, die uns allen wie eine Ewigkeit vorkamen, glich die Berufsschulturnhalle einem Tollhaus.

Die Endspielgegner des Lkr-Pokals 2016 (Quelle:heimatsport.de-Fotograf:Sven Kaiser)

Es war vollbracht. Endspiel. Und wieder hieß unser Gegner Grainet. Jene Graineter mit denen wir im Laufe des Turniers schon mehrmals die Klingen gekreuzt hatten. Doch anders als die Male zuvor sollten wir dieses Mal als Gewinner hervorgehen.  Der O-Ton in der Mannschaftsbesprechung „Des moi hands fällig“ was nicht negativ gegenüber dem immer fairen Gegner zu werten ist. Vielmehr soll es die an diesem Tag unbändige Gier nach dem Erfolg widerspiegeln. Auch ein Satz unseres Abwehrcracks Michael „Meikey“ Weishäupl klingt mir noch immer in den Ohren: „Jetzt hama nix mehr zum voloisn. Jetzt geht’s um ois“. Und genau so spielten wir auch. Jede Parade, jede vergebene Chance machte uns stärker und der Glauben an den Sieg stieg ins Unermessliche. Nach dem erlösenden Schlusspfiff kannte unsere Freude keine Grenzen mehr.  Die Schönbrunner Ultras feierten uns wie Helden, die wir eigentlich gar nicht waren. Wir waren einfach nur ein Team.

Zum Schluss möchte ich mich im Namen dieses Teams bedanken. Bei jedem Einzelnen der mit uns mitgezittert hat. Bei jedem der uns Mut zugesprochen hat, wenn es mal nicht so lief und bei jedem der immer an uns geglaubt hat.